17/09/10 - Rhodos und Kastelorizo [Tag 45-54/km 2320-2444]

Die Fährfahrt nach Rhodos überstehen wir trotz etwas geringerem Komfort zur letzten Überfahrt recht ausgeruht und sehen uns direkt die Altstadt an. Das alte Zentrum des UNESCO Weltkulturerbes verliert durch die Fülle an Restaurants und Souveniergeschäften leider etwas von ihrem Charme. Dennoch macht es Spaß etwas „rumzuflanieren“, alles anzuglotzen und zu berühren, was es überall auf der Welt in jedem Tourihochzentrum gibt. Weiter erkunden wir die Insel und landen im Endeffekt bei einer wunderschönen Bucht namens Anthony Quinn Beach, wo wir uns einen schönen Wildplatz direkt über der Bucht suchen. Nach ein paar Tagen müssen wir leider unser Quartier aufgrund aggressiver Nager-angriffe aufgeben und das Weite suchen. Wir wissen bis jetzt nicht, welches furchtbare Wesen Ortliebtaschen und halbe PET Flaschen verspeist! Um nicht alles unserer Ausrüstung an dieses Knabberwesen zu verlieren, ziehen wir auf eine Klippe mit wunderschönem Blick auf die Ägäis.

Hier verbleiben wir etwa fünf Tage und geniessen das "Zeltnichtaufundabbauen". Nach einigen Rückschlägen mit Fotoshopinhabern und Restaurantbetreibern in Rhodos Stadt klappt an einem Montag Morgen plötzlich alles: Wir fahren morgens ca.15km durch Hügelland mit Rückenwind, erreichen die Post um 8.15 (Wir erwarten ein postlagerndes Paket) _wo tatsächlich endlich der erwartete Paketschein gerade eingegangen ist, schnell zur Parcelstelle Paket abgeholt und rüber zur Fähre nach Kastellorizo a.k.a. Meis. Tolle vier Stunden Fährfahrt mit Schokolade & Keksen aus Riekes Paket und Postkartenschreiben auf dem Deck. Zu unserer eigenen Überraschung besitzt die 250 Seelen Insel Meis sogar einen Briefkasten, wo wir die alle schnell loswerden, bevor wir mit Weinempfang nach Kas in die Türkei übersetzen. IYI GÜNLER erstmal!

 

14/09/10 - Über die Sraße von Korinth [Tag 43-44/km 2244-2320]

Am nächsten Morgen überqueren wir die berüchtige Straße von Korinth, ein künstlicher Kanal, der die Halbinsel Peleponnes vom Festland trennt. An seiner schmalsten Stelle wurde die Landenge 1893 durchgraben um kleineren Schiffen die gefährliche Umfahrt und einen Umweg von etwa 400km um die Peleponnes zu ersparen. Nichtsahnend fahren wir über die Brücke an der es plötzlich gute hundert Meter an Steilfelsenwänden hinunter geht und erschrecken uns erstmal gut. Nach dem beeindruckenden Schauspiel führt unser Weg weiter an der Küste, diesmal des Saronischen Golfs.

Auf einen Tipp im Radreiseforum entscheiden wir für eine Abkürzung über die kleine Insel Salamina, um öde Industriegebiete und den Hauptverkehrsweg nach Athen/Piräus zu umgehen. Hinter Megara suchen wir also nach dem Fischerörtchen „Pachi“, von dem aus eine kleine Fähre zu der Insel fährt. Wir fragen in einer Raststätte an der Autobahn nach dem Ort, worauf man uns entgegnet „I don't know this thing, please go and ask in the Flocafe.“ Seitdem müssen wir uns immer schütteln vor Lachen wenn wir an Flocafes vorbeifahren. Die Fähre finden wir noch und erreichen nach einem kurzen Inselüberquerung und einer weiteren Fährfahrt in den Hafen von Piräus unser nächstes Etappenziel und die Fähre nach Rhodos.

 

12/09/10 - Von Patras nach Korinth [Tag 40-42/km 2096-2244]

In Patras rollen wir, gut aufgeladen, von der Fähre runter und werden mit kräftigem Sonnenschein im Land der Oliven begrüßt. Gerade noch über den Regen beschwert, ist es nun die dröge Hitze, die uns tagsüber zu schaffen macht und dafür sorgt, dass wir extrem lange Mittagspausen mit griechischem Salat am Strand einlegen. Unser Weg führt an der Nordküste vom Peleponnes entlang und so sind wir ständig am glasklaren Meer. Die Küstenstraße ist hier relativ gut zu fahren. Die fast parallel verlaufende Autobahn – auf die wir versehentlich kurz abbiegen – zieht den meisten Verkehr ab. Trotzdem ändern zwei freundliche Österreicher-Radel-Rentner, die wir abends auf einem Campingplatz treffen, ihre Tour des Verkehrs wegen.

Streckenweise ist es sehr schön hier, teils einfach nur dröge und durchzogen von Trabantenstädten, so dass wir Probleme haben Schlafplätze zu finden und auf Limonenbaumfelder oder den Stadtstrand von Korinth ausweichen müssen. In diesen Tagen legen wir vergleichsweise wenig Kilometer zurück...